TRES PESOS

...ein salsa für Berlin...

Als durch Angriffe von paramilitärischen Großgrundbesitzern und von der Guerilla Juans Familie und ein halbes kolumbianisches Dorf ausgelöscht werden, landet Juan als Vertriebener im größten und gefährlichsten Slum von Bogotá und trifft dort auf Titín. Gerade entwickelt sich ihre Freundschaft, da trennen sich ihre Wege wieder. Während der Eine erst zum Straßenkind und dann zum Auftragskiller wird, profitiert der Andere von dem neuerworbenen Reichtum seines Vaters, der als Drogenbaron einen ganzen Bezirk in Atem hält. Dort macht wiederum die dritte Hauptperson, der Ich-Erzähler, die Bekanntschaft von Titín und verfolgt mit Staunen die unglaubliche Welt der kolumbianischen Neureichen. Er selbst entscheidet sich aber für sein etwas langweiliges Leben zwischen Parties und erster Liebe und bleibt seiner Rolle als Muttersöhnchen und Schmarotzer treu. 

 

Währenddessen nehmen die Schicksale von Titín und Juan eine dramatische Wende. Juan führt seinen ersten großen Auftrag durch, Titín wird ungefragt zum Drogenkurier, und beide müssen das Land verlassen. Auch die dritte Hauptperson geht aus einem unbestimmten Angstgefühl, Perspektivlosigkeit und Liebeskummer nach Deutschland und die Wege der drei verlieren sich. Plötzlich auf sich selbst gestellt, ohne Mama und Hausmädchen, bemüht er sich, in Deutschland ein neues Leben zu beginnen und sich in eine fremde Gesellschaft zu integrieren. Und die Rätsel zu entwirren, die ihm seine Südamerika vergötternden, deutschen Freunde immer wieder aufgeben, die ihn und seine Herkunft nie werden ganz verstehen können – und wollen. Eine Herkunft, die auch ihm unheimlich wird bei einer Reise in die Vergangenheit.

 

Wie durch Zufall berühren sich mehrmals die Lebenswege der drei Kolumbianer und finden ihr Finale vor einem Fernseher in Berlin in dem Moment, als der weltweit größte Mafioso von der kolumbianischen Polizei niedergestreckt wird.